KUNSTRESTITUTION NATIONALFONDS
Der Nationalfonds erhielt 1998 durch das Kunstrückgabegesetz den Auftrag, „erblose“ Kunstobjekte aus Museen und Sammlungen des Bundes zugunsten von NS-Opfern zu verwerten.
Um Opfern des NS-Kunstraubes bzw. deren Nachkommen die gezielte Suche nach entzogenen Kunstobjekten zu ermöglichen, wurde 2006 eine Kunst-Datenbank eingerichtet. Diese enthält Informationen zu 9.400 Objekten von zwanzig KooperationspartnerInnen, darunter Bundes- und Landesmuseen sowie Universitäten.
Der Nationalfonds unterstützt auch die ProvenienzforscherInnen aus Museen und Sammlungen bei Recherchen bzw. bei der Suche nach RechtsnachfolgerInnen und vermittelt Kontakte zu österreichischen Institutionen.
Bleiben Kunstgegenstände trotz intensiver Forschung erblos, werden diese dem Nationalfonds übereignet und in weiterer Folge verwertet. Auf diese Weise konnten bereits 10.000 Bücher aus der Nationalbibliothek und mehrere Kunstobjekte aus verschiedenen Sammlungen verwertet werden. Der erzielte Erlös kommt Opfern des Nationalsozialismus zugute.
Provenienzforscher Dr. Michael Wladika (links) und Stadtrat Dr. Andreas Mailath-Pokorny (rechts) überreichen das restituierte Gemälde „Der Liebesbrief“ von Johann Nepomuk Schödlberger an Generalsekretärin Hannah Lessing, die das Bild 2009 persönlich dem Erben in Israel übergab.
© Oben: Albin Egger-Lienz, Zwei Mäher (Drei Schnitter), Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, um 1921/23. Unten links: Didi Sattmann. Unten rechts: Christa Knott/Volkskundemuseum Wien, Joseph Krpelan/www.derknopfdruecker.com
Links: Schlittenkopffigur aus dem Volkskundemuseum Wien in der Kunst-Datenbank (Bedenklichkeit ist abzuklären). Rechts: Unterzeichnung eines Vertrags mit der Universität Wien, die 2017 dem Nationalfonds „erblose“ Kunstgegenstände und Bücher übereignete und zurückkaufte.