DOKUMENTATION VON LEBENSGESCHICHTEN
Die Dokumentation und Publikation von Lebensgeschichten ist dem Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus ein großes Anliegen. Besonders angesichts des Generationenwechsels ist es umso wichtiger, diese biografischen Erinnerungen als besondere historische Quelle und zur Wahrung des Andenkens an die NS-Opfer zu dokumentieren und zu verbreiten. Die Publikation ihrer Schicksale stellt für viele Betroffene einen wesentlichen Akt individueller Anerkennung dar.
Der Nationalfonds veröffentlicht seit dem Jahr 2000 lebensgeschichtliche Erinnerungen von Überlebenden des Nationalsozialismus.
Die Online-Sammlung enthält mehr als 120 deutsch- und englischsprachige Lebensgeschichten sowie Videos mit persönlichen Erfahrungsberichten von NS-Opfern.
Seit 2011 gibt der Nationalfonds die Buchreihe „Erinnerungen. Lebensgeschichten von Opfern des Nationalsozialismus“ heraus. Die mittlerweile fünf Bände der Buchreihe werden an in- und ausländische Bibliotheken und Archive sowie an Schulen in ganz Österreich verteilt und sind vielseitig im Unterricht einsetzbar.
„Ich war der Meinung gewesen, dass ich mit der Vergangenheit abgeschlossen habe, und war überwältigt, als ich feststellen musste, wie tief die Wunden immer noch sind. […] Es hat aber doch durch die schriftlichen Aufzeichnungen ein Heilungsprozess eingesetzt. Ich denke mir, selbst wenn das jetzt niemand lesen sollte, so ist es doch für die Zukunft aufgezeichnet.“
Margit Korn
Die Buchreihe „Erinnerungen. Lebensgeschichten von Opfern des Nationalsozialismus“
© Oben: Nationalfonds. Unten links: Nikolaij Kreinjobst