Paris, 1950er Jahre, Straße in der Nähe von Champs Elysées, mit Büros, Läden und Cafés
Ich schreibe immer noch Gedichte, ich habe mehrere Bände publiziert,[…] vor allem in Deutschland. Das hat mir ganz schön vergiftete Lorbeeren eingebracht.
Brief an Tanja Sternberg, eine Czernowitzer Romanistikkollegin, Paris, 13.1.1962
Im Juli 1948 kommt Paul Celan nach Paris, wo er sich für den Rest seines Lebens niederlassen wird. Anfangs hat er Schwierigkeiten, seinen Lebensunterhalt zu sichern, er arbeitet gelegentlich in Fabriken als Dolmetscher und Übersetzer, setzt aber sein Studium fort und schließt die Ecole Normale Supérieure mit einem Diplom in Literatur und Linguistik ab. 1952 liest Celan in Niendorf bei einem Treffen der Gruppe 47, unter anderem Die Todesfuge. Trotz der ablehnenden Haltung der Gruppenmitglieder markiert dieser Auftritt den Beginn des literarischen Aufstiegs Celans. Im selben Jahr wird der Band Mohn und Gedächtnis ihn bekannt machen.