VERMÖGENSENTSCHÄDIGUNG
Verluste und LeistungenDas Antragskomitee des Allgemeinen Entschädigungsfonds konnte individuelle Entschädigungszahlungen für Verluste und Schäden in zehn verschiedenen Kategorien zusprechen. Diese Aufgabenstellung war im Vergleich zu anderen nationalen oder internationalen Entschädigungsmaßnahmen, bei denen nur wenige Vermögenskategorien beantragt werden konnten oder aber die Entschädigung in Pauschalsummen erfolgte, ungleich komplexer.
Insgesamt entschied das Antragskomitee über 151.949 Forderungen – mehr als zwei Drittel davon wurden anerkannt. Rund 32 % betrafen berufs- und ausbildungsbezogene Verluste, rund 22 % liquidierte Betriebe und rund 15 % Aktien und Wertpapiere, die restlichen 31 % verteilten sich auf die übrigen Vermögenskategorien.
Das Diagramm zeigt, in welchen Vermögenskategorien Forderungen geltend gemacht wurden und wie viele davon vom Antragskomitee anerkannt, abgelehnt oder nicht entschieden wurden. Die meisten anerkannten Forderungen betrafen berufs- und ausbildungsbezogene Verluste (38.877), bewegliches Vermögen (19.778) und liquidierte Betriebe (13.262). Die meisten abgelehnten Forderungen betrafen Immobilien (13.773), die großteils bereits von früheren Rückstellungsmaßnahmen erfasst und restituiert oder im Wege eines Vergleichs entschädigt worden waren. Darin spiegelt sich die frühere österreichische Rückstellungspolitik wider, die nach 1945 dem Grundsatz gefolgt war, nur mehr vorhandenes Vermögen zu restituieren.