1945 zieht Celan nach Bukarest, wo er als Redakteur des Verlags ”Cartea Rusă” aus dem Russischen, Französischen oder Englischen übersetzt. Der Dichter Alfred Margul-Sperber wird zum Berater und Förderer des jungen Celan. Aus der gleichen Zeit stammen die nachhaltigen Freundschaften mit Petre Solomon und Nina Cassian. Celan ändert häufig seinen Bukarester Wohnsitz – unter anderem bewohnt er ein paar Monate lang ein Kellergeschoss in der Bitolia-Straße –, doch trotz der Boheme und des sozialen Vitalismus wollen die Kriegswunden nicht heilen. Einige durchgehend elegische Gedichte aus dieser Zeit tauchen im Sperber-Nachlass unter und werden erst 1977 von George Guțu wiederentdeckt und erstveröffentlicht.